Raubfischangeln / Spinnfischen – Methoden, Angelgerät & Zubehör
Spinnfischen, auch bekannt als Spinnangeln oder aktives Raubfischangeln, ist eine weitverbreitete und dynamische Methode der Angelfischerei, die sich auf den Fang von Raubfischen konzentriert. Im Gegensatz zu passiven Ansitzmethoden beim Raubfischangeln (Deadbait-Angeln) zeichnet sich das Spinnfischen durch das aktive Werfen und Einholen von Kunstködern aus. Diese Köder imitieren Beutefische, Krebse oder andere Wasserlebewesen und sollen den Jagdinstinkt der Zielfische provozieren. Das Spinnfischen auf Raubfisch ist eine vielseitige Methode, die in nahezu allen Süß- und Salzwasserhabitaten angewendet werden kann und eine breite Palette an Zielfischen, von kleinen Barschen bis zu kapitalen Hechten oder Thunfischen, abdeckt. Raubfischangeln per Spinnfischen erfordert ein gutes Verständnis des Gewässers, des Verhaltens der Raubfische und eine auf die jeweilige Technik abgestimmte Ausrüstung.
Typische beim Spinnfischen auf Raubfisch
Das Spinnfischen zeichnet sich durch seine aktive Natur aus. Der Spinnangler ist ständig in Bewegung, um einen Biss zu provozieren. Dies erfordert Konzentration, Feingefühl und oft auch körperliche Ausdauer. Die wesentlichen Merkmale sind:
- Aktive Köderführung: Der Angler bewegt den Köder selbst durch Einholen, Rucken oder Twitchen.
- Imitation von Beute: Kunstköder ahmen kranke oder flüchtende Beutetiere nach.
- Hohe Mobilität: Wechselnde Angelplätze und spontane Strategieanpassungen sind typisch.
- Breites Zielfischspektrum: Ob in Flüssen, Seen oder an der Küste – das Spinnfischen ist auf eine weite Bandbreite von Raubfischen anwendbar. Dazu zählen unter anderem Hecht, Zander, Barsch, Forelle, Rapfen, Wels, Dorsch, Meerforelle, Wolfsbarsch und viele weitere Arten.
Beliebte Techniken beim Spinnfischen
Innerhalb des Spinnfischens haben sich zahlreiche spezialisierte Methoden entwickelt, die sich an die Zielfische, Gewässerbedingungen und bevorzugten Ködertypen anpassen:
Jiggen & Faulenzen
Hierbei wird ein Gummiköder mit Bleikopf (Jigkopf) über den Grund gehüpft oder langsam geschleift. Ideal für Zander, Barsch und Dorsch.
Twitchen und Jerken
Durch kurze Rucke mit der Rute taumeln spezielle Wobbler oder Jerkbaits durchs Wasser – besonders reizvoll für Hechte und Rapfen.
Cranking
Einfaches, gleichmäßiges Einkurbeln von Crankbaits, die durch ihre Bauform aktiv „wobbeln“. Für viele Raubfische geeignet.
Topwater-Fischen
Köder wie Popper oder Stickbaits laufen an der Oberfläche – ideal für heiße Sommernächte und spannende Sichtbisse.
Vertikalangeln
Primär vom Boot aus praktiziert, wird der Kunstköder (oft Gummifisch oder Vertikaljig) direkt unter dem Boot in der Wassersäule gehalten und durch feine Bewegungen animiert. Dies erfordert den Einsatz eines Echolots zur Lokalisierung der Fische und ist sehr effektiv auf Zander, Barsch und Wels.
Dropshot-Angeln
Eine Finesse-Methode, bei der das Blei am Schnurende befestigt ist und der Haken mit dem Köder (oft ein kleiner Gummiköder) in einem bestimmten Abstand darüber montiert wird. Dies ermöglicht es, den Köder sehr lange und reizvoll an einer Stelle zu präsentieren, während das Blei am Grund bleibt. Besonders effektiv auf Barsch und Zander.
Die Wahl der richtigen Methode hängt stark von der Gewässertiefe, der Strömung, der Jahreszeit, der Sichtigkeit des Wassers und der Aktivität der Zielfische ab.
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Spinnruten
Leicht, sensibel und präzise. Rutenlängen variieren je nach Gewässer – kürzer fürs Boot, länger für weite Uferwürfe. Das Wurfgewicht sollte zur Ködergröße passen.
Spinnrollen
Leichte Stationärrollen mit fein einstellbarer Bremse sind Standard. Baitcaster-Rollen (Multirollen) eignen sich für große Köder und gezielte Würfe.
Angelschnur
Geflochtene Schnüre bieten direkte Bisserkennung und exakte Köderführung. Fluorocarbon-Vorfächer sind bei Zander und Barsch beliebt, bei Hecht sollte ein Stahl- oder Titanvorfach eingesetzt werden.
Kunstköder
Die Auswahl ist riesig: Gummifische, Wobbler, Spinner, Blinker und Topwater-Köder gehören zur Grundausstattung.
Wichtigstes Zubehör
- Snaps, Wirbel und Sprengringe für schnellen Köderwechsel
- Zangen, Kescher und Abhakmatten für den schonenden Umgang mit dem Fisch
- Polbrille und Echolot für bessere Gewässerbeobachtung
- Gürteltaschen oder Rucksäcke für flexible Beweglichkeit
Fazit: Raubfischangeln via Spinnfischen
Mit der richtigen Technik und Ausrüstung lassen sich viele Raubfischarten beim Spinnfischen aktiv überlisten – und das mit direktem Kontakt zum Geschehen unter Wasser. Wer aufmerksam fischt, flexibel reagiert und sein Gerät beherrscht, hat gute Chancen auf kapitale Räuber.