Angelruten
Angelruten sind das Herzstück jeder Angelausrüstung. Sie dienen zum Auswerfen der Schnur, zur Führung der Köder und Erkennung von Bissen sowie als Werkzeug zum sicheren Landen gehakter Fische. Angelruten sind in unterschiedlichen Bauformen, Längen und Stärken verfügbar, um den spezifischen Anforderungen der jeweiligen Angelmethode und dem gewünschten Zielfisch im Salz- und Süßwasser optimal gerecht zu werden. Bekannte Spezifikationen sind etwa die Spinnrute, Karpfenrute und die Feederrute.
Über die Faser
Die Materialien, aus denen Angelruten gefertigt sind, beeinflussen maßgeblich deren Leistungsfähigkeit und Stabilität. Moderne Angelruten bestehen zumeist aus Kohlefaser, Glasfaser oder einer Kombination aus beiden Werkstoffen. Kohlefaser ist besonders beliebt wegen des geringen Gewichts und der hohen Steifigkeit, die eine präzise Kontrolle und schnelle Reaktionszeit ermöglichen. Glasfaser hingegen bietet hohe Bruchfestigkeit und ist deutlich günstiger als Kohlefaser. Mittlerweile gilt aber Kohlefaser als Hauptmaterial für qualitativ gute Angelruten.
Der Blank – Kernstück jeder Angelrute
Der Rutenrohling, auch als Blank bezeichnet, ist das Kernstück jeder Angelrute. Dieser bestimmt die Aktion der Rute und wird durch den Taper (Kegelverjüngung) und die Materialzusammensetzung beeinflusst. Je nach Angelmethode und Zielfisch sind unterschiedliche Blanks notwendig.
Angelruten mit Spitzenaktion (Fast-Taper-Ruten)
Bei einer Angelrute mit Spitzenaktion biegt sich nur der vorderste Teil des Rutenblanks. Diese Ruten werden auch als Fast-Taper-Ruten bezeichnet, da sich der Blank im oberen Bereich schnell verjüngt. Besonders Stippruten, sowohl die mit als auch ohne Ringe, die beim feinen Posenangeln verwendet werden, besitzen diese Aktion. Diese Ruten zeichnen sich durch hohe Präzision und Schnelligkeit aus, da die Anschlagsenergie nicht durch eine weiche Rute verloren geht. Jedoch sind Ruten mit Spitzenaktion weniger geeignet, um große Fische zu drillen. Aufgrund der geringen Federung übertragen sich die Erschütterungen des Fisches direkt auf den Arm des Anglers, was auf Dauer ermüdend wirken kann.
Halbaktion (Semiparabolische Aktion)
Bei der Halbaktion beginnt die Rute sich etwa ab der Mitte des Blanks zu biegen. Diese Art der Biegung wird auch als semiparabolisch bezeichnet und ist eine Mischung aus Spitzen- und Vollaktion. Manchmal wird sie auch als „erweiterte Spitzenaktion“ bezeichnet. Ruten mit einer halbparabolischen Aktion sind vielseitig und eignen sich für unterschiedliche Angeltechniken, was sie zu idealen Allround-Ruten machen.
Ruten progressiver Aktion
Ruten mit einer progressiven Aktion folgen einer gleichmäßigen, flachen Biegung, die als ein stufenweiser fortschreitender Bogen beschrieben wird. Diese Ruten vereinen die Vorteile von Spitzen-, Halb- und Vollaktion und sind somit besonders flexibel. Bei geringerer Belastung zeigt die Rute noch eine Spitzenaktion, während sie sich bei mittlerer Belastung wie eine halbparabolische Rute biegt. Bei starker Belastung kommt auch der Handteil zur Geltung. Der Begriff „progressiv“ steht für die gleichmäßige, stufenweise Flexibilität. Diese Aktion ist besonders bei modernen Karpfen-, Spinn- und Fliegenruten verbreitet, die aufgrund der Verwendung von Kohlefaser-Technologie in der Lage sind, diese fortschrittliche Biegekurve zu bieten.
Compound-Taper-Aktion
Die Compound-Taper-Aktion, auch bekannt als „flache englische Aktion“ oder „Spitzen-Griff-Aktion“, bezeichnet eine spezielle Verjüngung des Rutenblanks. Bei dieser Art der Rute verjüngt sich das Handteil relativ schnell, während der Mittelteil eine nahezu parallele Form behält, und die Spitze wiederum stark verjüngt. Dieser besondere Taper kombiniert die schnelle Reaktion und Sensibilität der Spitzenaktion mit den guten Drilleigenschaften der Vollaktion, ohne dass die Rute ein unangenehmes, „wabbeliges“ Gefühl vermittelt. Ruten mit Compound-Taper-Aktion sind besonders für schnelle, präzise Würfe geeignet.
Angelruten mit Vollaktion (Vollparabolisch)
Ruten mit Vollaktion haben eine gleichmäßige Biegung, die sich bis ins Handteil erstreckt und einen nahezu kreisförmigen Bogen annimmt. Diese Biegekurve wird auch als „durchgehende“ oder „parabolische“ Aktion bezeichnet. Bei Ruten mit Vollaktion verjüngt sich der Blank nur sehr wenig und der Taper ist konstant. Diese Ruten sind besonders dafür bekannt, die Kraft des Fisches während des Drills zu absorbieren, was sie ideal für den Kampf mit großen Fischen machen. Sie kommen oft bei speziellen Angeltechniken wie dem Downrigger-Angeln oder im Big-Game-Bereich zum Einsatz.
Länge der Angelrute
Die Rutenlänge sollte auf die Angelmethode und das Einsatzgebiet abgestimmt sein. Längere Ruten bieten weitere Würfe und bessere Kontrolle bei der Führung des Köders. Kürzere Ruten sind präziser und handlicher, insbesondere an engen oder stark bewachsenen Ufern.
- Kurze Ruten (1,80 - 2,40 Meter): Perfekt für das Angeln vom Boot, an kleineren Gewässern oder bei Verwendung von schweren Ködern.
- Mittlere Ruten (2,40 - 3,00 Meter): Vielseitig einsetzbar, ideal für viele Süß- und Salzwassereinsätze.
- Lange Ruten (ab 3,00 Meter): Gewährleisten weite Würfe, besonders wichtig beim Karpfenangeln und Brandungsangeln oder wenn große Wasserflächen abzudecken sind.
Wurfgewicht einer Angelrute
Das Wurfgewicht gibt an, mit welchen Ködergewichten die Angelrute am effizientesten arbeitet. Eine falsche Gewichtswahl kann zu einer schlechten Performance oder sogar zur Beschädigung der Rute führen.
- Leichte Ruten (bis 20 Gramm): Geeignet für kleine Köder und subtile Präsentationen. Optimal für das Angeln auf Forelle, Barsch oder andere kleinere Fische.
- Mittelschwere Ruten (20 - 60 Gramm): Diese Ruten sind ideal für viele Zielfische und bieten eine ausgewogene Performance für mittlere Köder.
- Schwere Ruten (ab 60 Gramm): Diese Modelle sind für große Köder und kräftige Fische konzipiert, wie Hecht, Karpfen oder Meeresfische.
Rutenringe
Die Rutenringe, in der Regel aus Metall, oftmals mit Einlagen aus Siliciumcarbid versehen, führen die Angelschnur entlang der Angelrute und sorgen für eine gleichmäßige Verteilung der Spannung. Sie sind an verschiedenen Stellen der Rute angebracht. Eine größere Anzahl Ringe bewirkt eine Optimierung des Biegeverhaltens der Angelrute. Es gibt spezielle Angelruten ohne Ringe – etwa bei sogenannten Inliner-Ruten oder bei klassischen teleskopierbaren Stippruten werden keine Ringe verbaut.
Griff- und Rollenhalterung
Der Griff der Angelrute sollte bequem in der Hand liegen und eine sichere Handhabung ermöglichen. Häufige Materialien sind Kork und EVA, die beide ihre individuellen Vorteile bieten.
Korkgriffe: Bieten Wärmeisolierung und gute Griffigkeit bei Nässe. Hochwertige Korkgriffe sind langlebig und ästhetisch ansprechend.
EVA-Griffe: Sie bieten eine ansprechende Optik und bieten ebenfalls guten Halt bei Feuchtigkeit. Zudem sind sie pflegeleicht und langlebig.
Rollenhalter: Dieser sollte robust und präzise gefertigt sein, um die Rolle sicher zu fixieren.
Empfehlung
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